Während die Triathlonsaison von Highlight zu Highlight fieberte, musste ich mich um meine Rückkehr ins Wettkampfgeschehen kümmern und natürlich habe ich mir die Rennen, deren Teil ich so gerne gewesen wäre, wehmütig aus der Ferne angesehen.
Heute, 11Tage vor dem Ironman auf Hawaii, wage ich einen Rückblick mit Ausblick: Diagnose, Behandlungsplan, Hoffnung auf schnelle Rückkehr, Revision der ersten Diagnose, weil falsch, neue Diagnose, Schock, neuer Behandlungsplan, neuer Mut, Aufbautraining, Realitycheck: lieber noch kein Race: Nizza abgesagt, Geduld, Aufbautraining, Hawaiivorbereitung, Taperphase — heute!
Das ist die schnellste Zusammenfassung meines Sommers, die ich geben kann. Ich habe viel gelernt, meine Geduld wurde aufs härteste geprüft und ich bin nun auf der Zielgeraden zu meinem ersten Start beim IRONMAN auf Hawaii, meinem großen Ziel in diesem Jahr.
Die vergangen drei Wochen habe ich mit Philipp und dessen Athleten Sebi Kienle und Franz Löschke auf Maui verbracht. Seit dem ich wieder Radfahren und Schwimmen konnte haben wir in diesen beiden Disziplinen sehr solide arbeiten können, das heißt, ich habe mir sowohl im Wasser als auch auf dem Rad eine gute Basis für ein Langdistanzrennen erarbeiten können und auch die Anpassung ans Klima hier auf Hawaii hat gut funktioniert. Mit deutlich weniger Sicherheit muss ich in der dritten Disziplin leben. Noch in Heidelberg gelang der Wiedereinstieg ins Laufen, bei dem mir Wolfgang Schweim half. Noch nie in meinem Leben fühlte ich mich in meiner Lieblingsdisziplin derart unsicher und musste verinnerlicht geglaubte Muster mit meinen Trainern neu erarbeiten. Mein Dank geht hier an Moh Ashtiani (Kraft) und Sven Mantei (mein Osteopath), die mir ein große Stütze waren und mit deren Hilfe Philipp mein Training Schritt für Schritt anpasste. Heute habe ich das Minimum trainiert, das in unseren Augen für ein IRONMANfinish reicht. Immer wieder fühlt sich die Struktur noch nicht sicher an. Ich bin noch weit von meiner Normalform — wenn es diese gibt — entfernt. Trotzdem werde ich mit Freude und Mut in mein erstes WM Rennen auf Hawaii gehen. Wofür das am Ende reicht, vermag ich heute nicht abzusehen. Für mich zählt: ich bin bei dem Triathlon-Highlight des Jahres dabei und darf endlich wieder mein bestes geben.